Traumsphäre » Taverne

Verunsichert blinzelte Baxeda. Doch das Bild, was sich vor seinen Augen darbot, blieb das Gleiche:

Auf mysteriöse Weise stand Noldils Tempel vor ihm, den er das letzte Mal in der Nähe Obenzas gesehen hatte, hier, mitten im Nirgendwo. Zunächst hielt er das Gebäude für eine zweite Filiale, doch als er eintrat, sah er dort das selbe Personal: Zott die Mumie und Basch den Kneipengladiator, der die Gäste in der Miniarena verprügelte. Solche Gestalten konnte es eigentlich kein zweites Mal geben. Auch alle anderen Details schienen die selben zu sein. Die dunklen Holzdielen des Fußbodens, von Brandflecken verunziert, die massiven Tische und Stühle, denen keine Kneipenschlägerei etwas anhaben konnte und die Senke im Zentrum, wo Basch sich mit einem Gast keilte. Und der Duft, der aus der Küche zu ihm wehte, süße Backwaren und herzhafter Braten. Alles wie im Original.

Baxeda beschloss, dass ihm das Wie und Warum egal sein konnte. Er hatte Hunger und zwar jetzt. Und so begab er sich zum Tresen.

Genüsslisch schnitzte der Zwerg mit seiner Doppelaxt an einem kleinen Stück Holz herum. Eine Axt sollte es werden, genauer gesagt ein Axtanhänger, den er später selbst tragen wollte. Novec genoss die Ruhe, endlich vorbei die Zeit in den Tiefen der Zwergenstadt. Keine Schinderei mehr, kein Wachdienst, keine Verpflichtungen. Novec schaukelte mit seinem Stuhl und lies seine Blicke schweifen. Endlich ein wenig Pause von all der Arbeit, den Kämpfen und dem Leid. Still war es, nur ein Wildscheinbraten dampfte, ein Kräftiges Zwergenbier roch verführerisch und Baxeda stand an der Tür... "BAXEDA?"

"Liebeste!", rief Baxeda erfreut und nun zögerte er nicht länger, die Schankstube zu betreten. An der Bar entdeckte er obendrein den Zwerg. "Novec!" Er war überglücklich, die beiden hier zu treffen! Zu dritt schmeckte das Essen gleich drei mal so gut. Da fiel ihm ein, dass Sintharas Bekannter namens Amon küzlich einen Feigling geschimpft hatte. Er würde seinen Namen wieder reinwaschen, jetzt und hier! Der kleine dicke Ork war fertig mit seinem Gast und beide verließen die Senke. Bax stellte sich an den Rand dieser Miniarena. Ein paar Knochen lagen auf dem Grund, wahrscheinlich aus Gips und zur Dekoration gedacht.

"Wer wagt es, sich mir entgegen zu stellen?", brüllte er und spreizte die grauen, löchrigen Schwingen. "Wer mich besiegen kann, dem werde ich ein Menü seiner Wahl von der Speisekarte spendieren!"
Er blickte erwartungsvoll in die Runde. Jetzt würde sich zeigen, wer hier der Feigling war!

"Wer wagt es, sich mir entgegen zu stellen?" , brüllte der schmächtige in den Raum hinaus. Schmatzend wischte sich Novec die Krümel seines Schweinebratens aus dem Bart.

"Ich!", donnerte die Zwergenstimme durch den Raum, alle Blicke waren auf Novec gewandt. "Wir beide, du und ich haben noch eine Rechung offen, dass ist die Gelegenheit. Seit Jahren schuldest du mir einen Poraha Schrumpfkopf. Die angeschimmelte Rübe trage ich seit dem mit mir rum, was denkst du wie der Kerl muchtet!", brüllte der kleine Zwerg durch den Raum, als er vom Stuhl sprang!

"Ein mal die Speisekarte rauf und runter für mich und gleich, dazu meinen Schrumpfkoch, so fern ich dich besiege! Einverstanden, Feigling?", grinste der Zwerg und steckte dabei seine Hand nach oben zu Baxeda.

"EIN Menü, du Halbzwerg!", posaunte Baxeda. "Eins und keines mehr oder weniger. Und auch keinen neuen Schrumpfkopf! Ich hab dir tausend Mal gesagt du MUSST DEN SAND WECHSELN, der zieht die Feuchtigkeit! Klar schimmelt das Ding, wenn da immer der selbe Sand drin bleibt!"